Schwarzer Sesamkuchen nach Surdham Göb
Das Rezept für den schwarzen Kuchen hatte ich euch angekündigt: Hier kommt es! Es stammt aus dem Buch Meine vegane Küche* von Surdham Göb, das ich vor einiger Zeit gekauft habe, ohne bisher etwas daraus zu kochen. (Was nichts mit dem Buch an sich zu tun hat, sondern eher mit meiner allgemeinen Nachkoch-Faulheit zusammenhängt. Kochen tue ich am liebsten frei Schnauze.)
Dass jetzt der Moment gekommen war, den Sesamkuchen daraus auszuprobieren, lag weniger daran, dass ich unbedingt einen veganen Kuchen backen wollte. Nein, es hatte indirekt etwas mit dem inzwischen abgelaufenen Event „Schatzsuche im Vorratsschrank“ zu tun. Denn das hat mich dazu gebracht, mal wieder meine beachtlichen Lebenmittelvorräte durchzusehen, und dabei fiel mir die Halbkilopackung schwarzer Sesam in die Hände. Bisher hatte ich den immer nur in homöopathischen Dosen verwendet, um ihn über irgendwie japanisch angehauchte Gerichte zu streuen – mit der Folge, dass in der Tüte noch ungefähr 495 Gramm übrig waren.
Schwarzer Sesam schmeckt übrigens nicht deutlich anders als der bei uns bekanntere helle. Etwas intensiver, herber vielleicht – aber es ist nicht auszuschließen, dass mir hier mal wieder das Auge einen Geschmacksstreich spielt. Vor allem sehen die Samen wunderschön aus! Kaufen kann man schwarzen Sesam zum Beispiel im Asienladen.
Die geschätzte Missboulette weist in diesem Blogartikel übrigens darauf hin, dass in türkischen Geschäften manchmal Schwarzkümmel (Nigella) als schwarzer Sesam angeboten wird. Nicht verwechseln! Das ist ganz und gar nicht dasselbe. Schwarzkümmel erkennt man daran, dass die Samen dreieckig sind (und noch tiefschwärzer als schwarzer Sesam).
So. Die Warenkunde hätten wir. Nun zum Kuchen. Der ist nicht nur – klar – vegan, sondern auch glutenfrei. Das war der andere Grund, weshalb ich ihn gebacken habe, denn eine der Mitgenießerinnen muss um Gluten einen Bogen machen. Wer jetzt allerdings glaubt, hier handle es sich um Kuchen gewordene Askese, bei der einem vor lauter Verzicht der Appetit vergeht, der darf bitte neu denken. Der schwarze Sesamkuchen kam bei allen, die ihn probiert haben, sehr gut an, und ich denke tatsächlich darüber nach, eine neue Halbkilotüte schwarzen Sesam zu kaufen, um ihn wieder backen zu können.
Er erinnert ein bisschen an einen sehr feuchten Nusskuchen ohne Mehl, nur dass er herbsüß schmeckt und durch die Farbe einfach ein Hingucker ist. Beim nächsten Mal würde ich dazu Erdbeeren servieren. Ich glaube, das passt prima. Danke, Surdham Göb!
Und ein Beitrag für die Sammlung tierfreier Rezepte auf tierfreitag.com ist dieses Rezept außerdem.
- 300 g schwarzer Sesam
- 500 ml Reismilch (bei mir: Reis-Kokos-Milch)
- 100 g Buchweizenmehl
- 250 g geriebene Mandeln
- 1 Päckchen Backpulver
- 80 g Agavendicksaft (bei mir: 100 g)
- 120 ml geschmacksneutrales Pflanzenöl
- 50 g Agavendicksaft
- 100 g Tahin (Sesammus, aus dem Bioladen oder türkischen Lebensmittelgeschäft)
- 1 quadratische Backform (23 x 23 cm)
- Fett für die Form
- Für den Teig den Sesam in der Reismilch 30 Minuten quellen lassen (länger schadet auch nichts; bei mir waren es 2 Stunden).
- In einer Schüssel Buchweizenmehl, geriebene Mandeln und Backpulver gut miteinander vermischen.
- Den Backofen auf 160 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen und die Form fetten. Die Sesam-Reismilch-Mischung mit dem Pürierstab sehr gut pürieren; das dauert durchaus einige Minuten. Zwei Drittel der Masse mit Agavendicksaft und Öl gründlich vermischen. Den Teig in die Backform füllen und den Kuchen im Backofen (Mitte) 40 Minuten backen.
- In der Zwischenzeit die übrige Sesammasse mit Agavendicksaft und Tahin verrühren.
- Den fertigen Kuchen herausnehmen und in der Form vollständig auskühlen lassen. Erst dann aus der Form stürzen, umdrehen und mit der Sesamcreme bestreichen.
Nachdem ich den Kuchenteig probiert hatte, habe ich außerdem die Menge Agavendicksaft etwas erhöht. Das hat den Kuchen, der ja durch den schwarzen Sesam durchaus herb schmeckt, keineswegs zu süß gemacht.
Göb empfiehlt, den fertigen Kuchen mit dem Sesamguss noch 1 Stunde stehen zu lassen, damit der Guss "anziehen" kann. Ich bin mir nicht sicher, ob das einen Unterschied macht - mein Eindruck war eher nein.
- Das Auge schmeckt mit
- Rezension: Stevan Paul, Schlaraffenland
Liebe Sabine,
so genau weiß ich gar nicht, wie ich auf Deine Seite gekommen bin… irgendwie trieb mich der Appetit durch’s Netz. Und dann finde ich Deine Seite und oben gleich mein absolutes Lieblingskochbuch!!!!
Ich habe es mir selber Weihnachten geschenkt und weil ich soooo begeistert war, habe ich es mit in meinen Laden genommen und habe es Kunden gezeigt… und uns lief ständig das Wasser im Munde zusammen (anstatt Weihnachtskugeln und Geschenke fertig zu machen, haben wir geblättert und diskutiert…einfach ein SuperBuch und zurecht in der 3. Auflage… und da kommen noch mehr, ganz bestimmt:-)) Dank Dir für die schönen Stunden, die ich mit Deinem Buch auf der Couch verbringen konnte Danke für die leckeren Rezepte, die genialen Fotos und die Anregungen:-)))
Liebe Grüße
Antje
Oh. Was für ein unglaublich netter Kommentar – vielen Dank dafür! Ich freue mir hier gerade ein Loch in den Bauch. Und muss (und möchte) aber trotzdem sagen, dass noch viele, viele andere Menschen an dem Buch beteiligt waren. In deren Namen sag ich auch Danke!