Rhabarberkuchen mit Polenta
„Huch, die Kaffeebohnen sind schon wieder alle!“ Seit acht Wochen arbeiten in unserer Wohnung zwei Menschen im Homeoffice, und wir merken es. Wir sind beide in erster Linie Teetrinker, aber beide in unseren verschiedenen Büro-Routinen auf Kaffee zu bestimmten Zeiten konditioniert: ein Espresso nach dem Essen, vielleicht noch ein Kaffee in der Mitte des Nachmittags. Natürlich mit etwas Süßem!
Gewisse Routinen gilt es selbstverständlich auch in Homeoffice-Zeiten unbedingt beizubehalten, um nicht ganz aus der Balance zu kommen. Und wenn zwei Leute nicht nur zweimal in der Woche zusammen Kaffee trinken, sondern siebenmal, lohnt sich das Kuchenbacken so sehr wie nie.
Rhabarberkuchen – extraknusprig durch Polenta
Dieses Kuchenrezept habe ich zufällig beim Durchblättern meines Küchentagebuches wiederentdeckt. Offenbar hatte ich ihn vor zwei Jahren schon einmal gemacht; damals hatte ich ihn mit der etwas dürren Anmerkung „sehr gut!“ versehen. Klar, dass dieser Test wiederholt gehörte – zumal, das hatte ich mir immerhin dazu notiert, das Rezept aus Nigel Slaters Buch Tender | Obst* stammt. Rezepten von Nigel Slater vertraue ich aus Prinzip.
Was soll ich sagen? Der Kuchen ist super. Die Polenta im Teig gibt ihm einen leicht körnigen Biss, der zu einem superknusprigen Gesamteindruck beiträgt. Das Aroma der Orangenschale passt hervorragend zur Säure des Rhabarbers.
Und überhaupt: Rhabarber! Jetzt hat er Saison, bald wird er wieder von den Märkten verschwinden. Höchste Zeit also, diesen Rhabarberkuchen zu backen und eine Runde mitzuknuspern!
- 500 g Rhabarber
- 50 g Zucker
- 4 EL Wasser
- 125 g Polenta
- 200 g Weizenmehl (ich habe Weizenvollkornmehl verwendet)
- 1 TL Backpulver
- 1 Prise Zimt
- 150 g Zucker (Original: brauner, aber weißer geht auch)
- 1 Bio-Orange
- 150 g Butter
- 1 Ei
- 2–4 EL Milch
- ofenfeste Form
- Springform (Ø 20 cm)
- Butter für die Form
- Für die Füllung die Rhabarberstangen waschen, unschöne Stellen herausschneiden und den Rhabarber in daumendicke Stücke schneiden. In einer ofenfesten Form mit Zucker und Wasser mischen, in den Ofen (Mitte) stellen und bei 180 °C (Ober-/Unterhitze; Vorheizen nicht nötig) ca. 40 Minuten vorbacken. Herausnehmen und in einem Sieb abtropfen lassen. Den Backofen nicht ausschalten.
- Für den Teig Polenta, Mehl, Backpulver, Zimt und Zucker in einer Schüssel mischen. Die Orange heiß abwaschen, trocknen und die Schale fein abreiben. Orangenschale zur Polentamischung geben. Butter in Stückchen zufügen und mit der Polentamischung zu Krümeln zerreiben – entweder mit der Küchenmaschine oder zwischen den Fingern. Das Ei mit 2 EL Milch verrühren und unterarbeiten, sodass ein leicht klebriger Teig entsteht. Falls nötig, weitere 2 EL Milch zugeben.
- Die Springform einfetten und zwei Drittel des Teigs als Boden hineindrücken, dabei einen kleinen Rand formen. Den abgetropften Rhabarber darauf verteilen und den restlichen Teig mit den Händen daraufstreuseln.
- Den Kuchen bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) 45–50 Minuten backen, herausnehmen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Wenn ihr die Rhabarbersaison übrigens weidlich ausnutzen möchtet: Hier im Blog findet ihr auch das Rezept für meinen Rhabarber-Käsekuchen mit Kardamom und für Rhabarber-Ingwer-Sirup. Und wer ausprobieren möchte, wie Rhabarber in herzhaften Gerichten schmeckt (schließlich ist es eigentlich ein Gemüse): Der Gurken-Rhabarber-Salat schmeckt nicht nur zu Matjes, sondern auch zum Beispiel zu gebratenem Halloumi.
- Der Geschmack von Georgien und Rezept für Wildkräuter-Walnuss-Paste (Pchali)
- Handgemacht, natürlich gereift: Glückstädter Matjes
Und ausgedruckt und abgeheftet! Der Kuchen klingt hervorragend. Übrigens muss ich noch einmal betonen, wie sehr ich mich freue, dass du hier wieder schreibst. Das hatte ich wirklich vermisst.
Oh, vielen Dank! Das ist echt nett – und motiviert. :-)
Noch ein Nachtrag: Dein Rhabarberkuchen ist wirklich ein Gedicht! Da heute ohnehin mein Einkaufstag war, habe ich gleich Rhabarber mitgebracht, und mittlerweile kann ich berichten, dass ich von dem Kuchen schier begeistert bin (und auch schon gebeten worden bin, ihn irgendwann noch einmal zu backen). Danke also noch einmal für das tolle Rezept! :)
Oh, das freut mich sehr! Ich hab ihn auch grad noch mal gebacken. :-)
Schön, dass du wieder so viele tolle Ideen mit uns teilst, liebe Sabine :-) Da der Mann heute einkaufen war, spontan Rhabarber mitgebracht hat und ich dieses Jahr schon sehr viele Rhabarberkuchen gebacken habe, kommt mir dein Rezept gerade recht. Probiere ich morgen aus und bin super gespannt auf diese kreative Variante!
Liebe Grüße von Gabi
Uuuund? :-)
Sorry, ich schulde dir noch eine Antwort: Der Kuchen kam sehr gut an. Mal was ganz anderes als meine Lieblingsvariante mit Quarkcreme. Und die Kombi mit Orange ein tolles neues Geschmackserlebnis. Ich würd sagen 4 von 5 Sternen ;-)
Hi Sabine, vorab vielen Dank für das gelungene Rezept. Der Rhabarberkuchen mit Polenta war für mich eine neue Kreation. Meine Kinder und ich waren begeistert, leider war er zu schnell weg. Bleib gesund. Und mach weiter so gute Kuchenrezepte in Deinem Food-Blog.
Obwohl ich für Rhabarberkuchen bereits verschiedene Teigvarianten ausprobiert habe, kam mir die Verwendung von Polentagrieß noch nicht in den Sinn. Daher werde ich mir bald endlich mal wieder ein Wochenende speziell für das Backen freihalten. Im nächsten Wochenende wollen wir uns allerdings von den Desserts in einem Restaurant überraschen lassen.
Das Rezept klingt interessant, aber ich habe dazu noch eine Verständnisfrage: Was bedeutet die Angabe „125 g Polenta“ in der Zutatenliste? Heißt das, man muss erst Polenta kochen? Oder gibt es fertige Polenta zu kaufen? Oder ist damit einfach Polentagrieß gemeint?
Ja, Polenta bedeutet Polentagrieß.