Kartoffel-Ziegenkäse-Pizza mit Grundrezept Pizzateig

Kartoffel-Ziegenkäse-Pizza mit Weingläsern

Als Foodbloggerin braucht man einen Hauspizzateig, einen, auf den man schwört, den man nie anders macht. Das ist zumindest mein Eindruck, und ich habe mich lange Zeit ein bisschen geschämt, dass ich so was nicht habe. Der Grund ist (ich wage es kaum zu sagen): Ich habe bisher fast nie Pizza gebacken.

Warum? Keine Ahnung. Ich mag Pizza, doch, doch! Aber irgendwie bestelle ich auch beim Italiener fast immer lieber Pasta (oder ganz was anderes) als Pizza. Und wenn mich das Bedürfnis überfällt, abends Pizza auf dem Sofa zu essen und dabei auf dem Laptop einen Film zu sehen (was ungefähr einmal im Jahr vorkommt), dann überfällt es mich zu spontan, um noch schnell selbst Teig anzusetzen. Also gehe ich eben um die Ecke und hole mir Pizza frisch aus dem Holzofen.

Kartoffel-Ziegenkäse-Pizza

Aber neulich dachte ich trotzdem, das sei auf Dauer kein Zustand im Hause S., ich müsse jetzt mal endlich selbst in die Pizzaproduktion einsteigen. Und dann hatte ich die großartige Idee, eine Serie draus zu machen: „Auf der Suche nach dem Hauspizzateig“. Oder so. Da könnte ich (so meine Vorstellung) ja eine ganze Reihe von Pizzateigen testen und dann den Favoriten wählen.

Und ohne lang zu überlegen, ob meine Leserinnen und Leser Lust haben, hier nur noch von Pizza zu lesen, fing ich an. Und zwar mit dem Hauspizzateig aus Deichrunners Küche, der wiederum von der ehemaligen Chefkochuserin marla21 stammt. Mit dem habe ich jetzt viermal Pizza gebacken, teilweise in Großmenge für ziemlich viel Besuch. Tja, und jetzt … kann ich mich nicht mehr genau daran erinnern, warum ich eigentlich verschiedene Teige ausprobieren wollte. Denn die Pizza war dünn und knusprig, der Teig unaufwendig zu machen und gut zu verarbeiten, dazu aromatisch – meine sehr verehrten Damen und Herren, ich habe meinen Hauspizzateig gefunden!

Kartoffeln Ziegenkäse Rosmarin

Zum Einstand gibt es ihn mit dem Belag, der bei der großen Pizzaparty für die Erwachsenen gedacht war, aber erstaunlicherweise auch bei den Kindern gut ankam: Kartoffeln, Ziegenkäse und Rosmarin. Nicht gerade typische Kinderpizza also. Was nur beweist, dass die Kombination ohne jedes Wenn und Aber toll ist. Unbedingte Nachbackempfehlung!

Und bei euch? Habt ihr einen Standardpizzateig? Und macht ihr häufig Pizza?

Kartoffel-Ziegenkäse-Pizza
Quelle: 
Zubereitungszeit: 
Garzeit: 
Zeitbedarf gesamt: 
Portionen: 2
 
Zutaten
Für den Pizzateig:
  • 300 g Weizenmehl (Type 550) plus Mehl zum Verarbeiten
  • 1 kleinen TL Salz
  • 6 g Frischhefe
  • 180 ml Wasser
  • 3 TL Olivenöl plus Olivenöl für die Plastikbox
Für den Belag:
  • 100 g Ziegenfrischkäse
  • Salz
  • 4 mittelgroße festkochende oder vorwiegend festkochende Kartoffeln (bei mir: neue Kartoffeln)
  • 1–2 EL gehackte frische Rosmarinnadeln
  • 200 g Ziegenrolle
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Anleitung
  1. Für den Teig 1 Tag (bzw. nach Belieben bis zu 7 Tage) vor dem Pizzabacken Mehl und Salz in einer Schüssel mischen. Eine Mulde hineindrücken, die Hefe hineinbröckeln und mit etwas von dem Wasser und etwas Mehl vom Rand vermischen. 10 Minuten stehen lassen, bis sich kleine Bläschen bilden.
  2. Mehl und Vorteig mit dem Knethaken der Küchenmaschine vermischen, dabei das übrige Wasser zugießen. Zum Schluss das Olivenöl einarbeiten. Den Teig 8–10 Minuten in der Küchenmaschine bei mittlerer Geschwindigkeit kneten.
  3. Eine Plastikbox einölen, den Teig hineinlegen und im Kühlschrank gehen lassen: mindestens 1 Tag lang, aber er wird mit jedem Tag besser und aromatischer.
  4. Am Backtag den Teig ca. 1 Stunde vor dem Backen aus dem Kühlschrank nehmen, in zwei Hälften teilen und jedes Teigstück zu einer Kugel formen. Den Teig ca. 1 Stunde Zimmertemperatur annehmen lassen.
  5. Ca. 20 Minuten vor dem Backen den Backofen auf 250 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Dabei ein Backblech mit erhitzen. Wer einen Backstein hat, heizt entsprechend früher vor.
  6. Für den Belag den Ziegenfrischkäse mit 4–5 EL Wasser verrühren, sodass eine cremige Sauce entsteht. Diese bei Bedarf salzen. Die Kartoffeln gründlich abbürsten (nur falls nötig schälen) und in sehr, sehr dünne Scheiben schneiden.
  7. Jeden Teigball auf der bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, dann über den Handrücken zu mehr oder weniger runden Pizzafladen formen (bei mir werden sie mehr so ... unregelmäßig) und auf je einen Bogen Backpapier legen. Die Fladen mit der Ziegenkäsesauce bestreichen und mit den Kartoffelscheiben belegen. Den Rosmarin darüberstreuen und die Ziegenrolle darüberbröckeln.
  8. Die erste Pizza mit dem Backpapier auf das heiße Blech ziehen und 12–15 Minuten backen, bis der Rand gebräunt ist. Die Pizza herausnehmen und mit schwarzem Pfeffer übermahlen. Die zweite ebenso backen.
Anmerkungen
Ergibt 2 Ein-Personen-Pizze.
Sehr fein und noch einfacher ist auch die Variante mit Olivenöl: einfach statt angerührtem Ziegenfrischkäse Olivenöl auf die Fladen streichen und diese ansonsten wie oben belegen. Vor dem Essen mit grobem Meersalz bestreuen (jedenfalls dann, wenn man's wie ich gerne salzig mag).

 

Kartoffelpizza mit Olivenöl

Kartoffelpizza: die Olivenöl-Variante.

15 Gedanken zu “Kartoffel-Ziegenkäse-Pizza mit Grundrezept Pizzateig

  1. Susanne

    Ich backe oft Pizza – das ist doch so ein Kinderlieblingsessen :-)
    Und mein Haus-Pizzateig ist genau dieser hier. Abgesehen davon, dass er unvergleichlich gut ist, ist er auch unvergleichlich praktisch, weil man in immer da haben kann :-)

    1. Sabine Schlimm Artikel Autor

      Immer-da-haben ist bestimmt ein Vorteil, wenn man viel Pizza macht! Ich muss zugeben, dass ich dann auch wieder ganz froh war, als die Dose mit Teig aus dem Kühlschrank draußen war.

  2. Eva

    Was für eine Frage? Natürlich habe ich einen Pizzateig, oder besser gesagt inzwischen zwei. Eine Variante geht mit Vorteig, die zweite neue mit Lieveto Madra. Der kann sogar nur 4 Stunden vorm geplanten Pizzagenuss hergestellt werden und steht dem mit Vorteig kaum im Geschmack nach. Außer im Hochsommer gibt es dann Pizza mindestens einmal pro Woche – aber las Belag MUSS Salami drauf. ;-)
    Liebe Grüße,
    Eva

    1. Sabine Schlimm Artikel Autor

      Tja, ich ahnte ja schon, dass ich mich unberechtigterweise in die illustren Foodbloggerkreise gemogelt habe, so ganz ohne Pizzateigrezept … ;-) Zwei Teige – das ist wirklich beeindruckend. Und was Lievito madre ist, musste ich jetzt schnell nachgucken. Ich bin ja nicht nur keine Pizza-, sondern auch keine Brotbäckerin. Aber es klingt interessant!

  3. Eva

    Welches mein Standardpizzateig ist, brauche ich wohl nicht zu erwähnen?! :-)

    Freut mich, dass Marlenes Pizzateig bei dir nun auch so beliebt ist! – Ich mache ihn immer gleich in doppelter Menge; dadurch dass man ihn so lange aufbewahren kann, gibt es dann innerhalb von ca 1 Woche 2mal Pizza mit verschiedenen Belag.

    Deiner mit Kartoffeln und Ziegenkäse und Rosmarin wird demnächst probiert!

    1. Sabine Schlimm Artikel Autor

      Hihi, Eva, doch, sag doch mal! ;-) Das mit der doppelten Menge hat mir allerdings auch schon eine ziemliche Kühlschranksauerei beschert, als der Teig enthusiastisch aus der Tupperdose quoll. Aber sonst bin ich total begeistert von dem Rezept – danke noch mal dafür!

  4. Andi Verschwindi

    Mmmmhhh sieht lecker aus, probiere ich auch mal aus. Muss man den Teig wirklich einen Tag vorher machen? Gelänge der Teig auch, wenn man ihn für Spontan-Pizza machte? Also: schnell und schmutzig?

    Liebe Grüße,
    Andrea

    1. Sabine Schlimm Artikel Autor

      Das Tolle an dem Teig ist wirklich der Geschmack, wenn er reichlich Zeit zum langsamen, kalten Gehen hat. Ich glaube, für quick & dirty müsste man die Hefemenge erhöhen – zumindest auf 15 Gramm – und den Teig dann ganz klassisch 1 Stunde im Warmen gehen lassen.

  5. ninive

    Mein Pizza-Teig macht immer mal wieder Entwicklungssprünge, ich backe aber auch schon seit ungefähr 30 Jahren selber Pizza, und finds schon sehr spannend immer mal wieder neue Varianten zu entdecken. So wie du mach ich ähnlich öfter mal Flammkuchen, mit Kartoffelscheiben und Munster.

    1. Sabine Schlimm Artikel Autor

      Wow, das klingt ja, als wärst Du wirklich eine enthusiastische Pizzabäckerin! Und mit Munster stelle ich mir einen solchen kartoffeligen Fladen auch sehr gut vor. Wird ausprobiert!

  6. Peter Andersen

    Auch ich trete hier jetzt aus der Anonymität heraus und gebe zu, noch keinen Standardpizzateig gefunden zu haben. Alle meine diesbezüglichen Versuche waren nie von nennenswertem Erfolg gekrönt.
    Also: Auf ein Neues – mit Deinem Rezept
    und ich werde berichten!

  7. Sia

    Ich liebe Pizza:-) und deshalb kommt sie bei uns oft auf den Tisch, natürlich mit eigenem Pizzateig!
    Deine Pizza sieht sehr köstlich aus. Die Kombination gefällt sehr sehr gut! Und dein Blog auch:-)
    Viele liebe Grüße
    Sia

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert