Kalte Sesamnudeln für den Hochsommer
Hui, in diesem Blog herrscht ja – im Vergleich zu den letzten Wochen jedenfalls – geradezu Hochbetrieb! Das liegt daran, dass ich euch genau jetzt, in der heißen Zeit dieses wunderbar sonnigen Sommers, unbedingt dieses kühle Gericht ans Herz legen möchte. Bei mir gab es diese kalten Sesamnudeln in den letzten Wochen gleich mehrfach, und das will was heißen: Normalerweise bin ich eher ein Fan der Abwechslung.
Aber kalte Nudeln mit viel Gemüse und einer supercremigen Sauce auf Basis von Sesampaste sind so ein perfektes Essen für heiße Tage, dass die Hitzewelle gern noch ein bisschen anhalten darf. (Na gut, Zugeständnis an alle Landwirtinnen und Gartenbesitzer: Nächtlicher Regen wär okay.) Was an Gemüse reindarf, ist total variabel und kann von der Vorratslage abhängig gemacht werden. Gurke kann ich allerdings sehr empfehlen; die kühlt zusätzlich. Alles, was an Gemüse ein bisschen gegart werden muss oder sollte, darf einfach in den letzten ein, zwei Minuten mit zu den Nudeln in den Topf.
Und weil bei diesem Wetter niemand gern lange Artikel am Computer liest (oder schreibt), geht’s hier ohne weitere Um- und Abschweifungen zum Rezept. Bitte schön:
- 3 EL Tahin
- 1 EL Sojasauce (nach Möglichkeit helle)
- 1 TL Zucker
- 1 knapper TL Salz
- 1 TL Essig (z. B. chinesischer dunkler Chingkiang-Essig)
- 1 EL geröstetes Sesamöl
- 4 EL Wasser
- 1 EL Sesamsamen (helle, dunkle oder gemischt)
- 1 TL Szechuanpfeffer (glänzende schwarze Samenkerne aussortiert, sie knirschen zwischen den Zähnen)
- 2 Frühlingszwiebeln
- 1 kleine Handvoll Meeresspaghetti (Algen, gibt's im Bioladen, nach Belieben)
- 1 große Möhre
- ½ Salatgurke
- 1 Stück Ingwer (pflaumengroß)
- 1 Handvoll Babyspinat
- 3 Platten Mie-Nudeln (ca. 190 g)
- Für die Sauce alle Zutaten gut verrühren. Ja, die Sauce wird sehr salzig, aber im fertigen Gericht ist das genau richtig!
- Zum Bestreuen Sesamsamen und Szechuanpfeffer in einer Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie anfangen zu springen. Sofort vom Herd nehmen und in ein Schüsselchen umfüllen.
- Die Frühlingszwiebeln putzen, waschen und schräg in feine Ringe oder längs in fingerlange, dünne Streifen schneiden.
- Für Nudeln und Gemüse die Meeresspaghetti (falls verwendet) in kaltem Wasser einweichen.
- Die Möhre putzen, schälen und entweder auf der Mandoline in streichholzdünne Stifte (Julienne) hobeln oder mit einem Sparschäler lange "Nudeln" daraus fabrizieren. Die Gurke waschen, nur falls nötig schälen und in streichholzdünne Stifte schneiden oder hobeln.
- Den Ingwer schälen und fein würfeln. Den Babyspinat verlesen, waschen und trocken schleudern. Die vorbereiteten Zutaten bis auf die Algen und die Möhrenstreifen in einer großen Schüssel mischen.
- Alles fertig und bereit? Dann die Algen in ein Sieb abgießen. Die Nudeln nach Packungsanweisung in reichlich Wasser gar kochen und in der letzten Minute Algen und Möhren dazugeben. Alles abgießen, mit reichlich kaltem Wasser abschrecken, sodass die Nudeln kalt werden, kurz abtropfen lassen und in der Schüssel mit dem Gemüse und der Sesamsauce mischen. Jede Portion mit Frühlingszwiebeln und Sesam-Szechuanpfeffer-Mischung bestreuen.
Richtig #gutbeihitze sind übrigens auch diese Rezepte hier im Blog:
Die kalte Rote-Bete-Suppe, die ich im Baltikum kennengelernt habe,
die kalte russische Suppe Okroschka,
Reisnudelsalat mit Chili-Tofu,
und
Mangold mit Rosinen und Pinienkernen.
Was esst ihr an heißen Tagen am liebsten?
- Mangold mit Rosinen und Pinienkernen
- Endlich mehr Seelenfutter: Neues Buch „One Pot Soulfood“
Wie fein! Das wird direkt vorgemerkt. Bei den Temperaturen stehen kühle Gerichte bei mir ganz hoch im Kurs. Beim letzten Besuch der großen Stadt habe ich mich im asiatischen Supermarkt mit Unmengen an Reispapier für Summerrolls eingedeckt. Das könnte ich momentan auch jeden Tag essen.
O ja, Sommerrollen – die könnte ich auch mal wieder machen! Gute Idee.
Ich nehme auch schon mal Dinkel-Tagliatelle für das Gericht. Im Bio-Supermarkt habe ich außerdem asiatische Dinkel-Buchweizen-Nudeln (mian oder Verballhornung mie heißt auf chinesisch einfach nur Nudeln oder Mehl) entdeckt – wenn man nicht so viel Weizen verzehren mag. Auf den Zucker in der Sesamsauce verzichte ich, obwohl ich es aus China auch so kenne.
Super dazu passen auch roh eingelegte junge Knoblauchzehen (Rohrzucker und chinesischer Reisessig gemischt, und dann die Knoblauchzehen darin mindestens eine Woche ziehen lassen – am folgenden Tag ist man allerdings nicht unbedingt gesellschaftsfähig!)
Das Gericht schmeckt fast wie in China und passt wunderbar zum derzeitigen Wetter (ich hätte aber auch gerne nächtliche Regengüsse!). V.a. die Gurke wirkt nach TCM kühlend auf den Körper.
Weiter so, Sabine ;-)
Das mit den Knoblauchzehen muss ich mal probieren, das stelle ich mir auch super vor. Genau wie alles säuerlich Eingelegte oder Fermentierte. Wird für den eingelegten Knoblauch denn dunkler Reisessig verwendet oder heller?
Sesam-Nudeln sind ganz wunderbar! Ich habe da auch (m)eine bevorzugte Zubereitung parat, falls es mir nicht nach etwas heiss Gekochtem ist.
Tahini ist hier nicht einfach so erhältlich (mache ich auch nicht oft selbst), also bereite ich diese Nudeln einfach etwas anders zu!
Hast du die auch verbloggt? Was benutzt du statt Tahin?
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