Ess-Stress

Beim Thema Essen ist nicht alles Genuss, Freude, Eierkuchen. Auch wenn man manchmal auf die Idee kommen könnte, wenn man sich wie ich intensiv im Dunstkreis von Foodblogs („Oh, yummie!“), Social-Media-Foodporn („Nomnom!“) und Kochbüchern („Versuchen Sie doch mal … köstlich!“) bewegt. Klar, gestritten wird dort auch übers Essen: über Deutungshoheiten nämlich. Was ist gesund? Was ist ökologisch, sozial, tierethisch vertretbar? Und muss einen das überhaupt interessieren?

Tomaten auf Waage

Aber Essen hat noch ganz andere Gefühlsdimensionen. Das wurde mir sehr deutlich, als ich auf den Artikel „Mein Körper und ich in der Beziehungskrise. Streitthema Nummer 1: Essen“ von Nadine Lantzsch stieß. Und den möchte ich euch sehr ans Herz legen. Ja, man könnte sagen, es geht um eine Essstörung (oder gleich mehrere). Aber das wäre der Blick von außen, und hier geht es ums Innere:

Ich habe jahrelang vernachlässigt zu essen, weil ich so mit meinem Leben und meinen Emotionen beschäftigt war, mit Denkarbeit, mit Kopfkino, Analysen, durch den Alltag hetzen, Rauchen, Kaffee, Arbeit, Aktivismus, dass ich vergessen habe, wie schön das Gefühl sein kann, satt zu sein, Appetit zu haben, mit Genuss zu essen, ohne schlechtes Gewissen.

Ein Text, der mich sehr beeindruckt hat. Wochenendlektüre! Nicht der leichten, aber der wichtigen Art.

Euch allen – jetzt umso mehr – ein genussreiches Wochenende.

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