Brotaufstrich des Monats: Buchweizenaufstrich „Russischer Sommer“

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Von russischen Sommern habe ich, ehrlich gesagt, überhaupt keine Ahnung. Ich war ein einziges Mal in Russland, und das über Silvester, was mir einen nicht gerade sommerlichen Eindruck vom Land verschafft hat. Aber Buchweizengrütze, Salzgurken und Dill – das klingt für mich irgendwie nach Russland, und deshalb konnte ich nicht anders, als meinem schön würzig-sommerlichem Brotaufstrich des Monats diesen klingenden (vielleicht auch etwas albernen) Namen zu verpassen. Seht es mir nach und probiert den Aufstrich trotzdem! Der schmeckt nämlich auch im nichtrussischen Sommer wunderbar zu allen möglichen Picknick-Brotzeit-Biergarten-Gelegenheiten.

Dass sich Buchweizengrütze (gibt es im Bioladen, aber auch in manchen Normal-Supermärkten von Seeberger)  perfekt als Brotaufstrich-Basis eignet, habe ich selbst erst kürzlich entdeckt. Sie hat einen ganz leicht getreidig-nussigen Eigengeschmack, nimmt aber ansonsten willig eine Menge Aromen an, wie hier das Salzig-Säuerliche der Gurken und den Geschmack von Dill. Und: wenn man sie nach dem Garen gleich mit anderen Zutaten mischt und dabei mit einer Gabel ordentlich bearbeitet, wird sie sehr gut streichfähig.

Das Einzige, was leider nicht geht: größere Mengen vorkochen und in Brotaufstrich-Basis-tauglichen Portionen einfrieren. Ich hab’s ausprobiert. Aber die Grütze wird nach dem Auftauen trocken und krümelig und bleibt das auch, wenn man noch Flüssigkeit zugibt. Der Aufstrich schmeckt dann zwar immer noch toll, aber es ist etwas schwierig, ihn davon zu überzeugen, auf dem Brot liegen zu bleiben. Zum Glück gart Buchweizengrütze wirklich schnell (egal übrigens, was Packungsaufdrucke an endlosen Quellzeiten zu vermelden haben).

Buchweizenaufstrich "Russischer Sommer"
Quelle: 
Recipe type: Brotaufstrich
Zubereitungszeit: 
Garzeit: 
Zeitbedarf gesamt: 
Portionen: 4
 
Zutaten
  • 60 g Buchweizengrütze
  • Salz
  • 2 eingelegte Salzgurken (ersatzweise Essiggurken)
  • 1 dünne Frühlingszwiebel
  • 3 Stängel Dill
  • 1 TL körniger Senf
  • 1 TL Hefeflocken (nach Belieben)
  • schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Anleitung
  1. Die Buchweizengrütze in einem kleinen Topf mit der eineinhalbfachen Menge leicht gesalzenem Wasser aufkochen, ausschalten und auf der heißen Platte in ca. 10 Min. ausquellen lassen. Die fertige Buchweizengrütze etwas abkühlen lassen.
  2. Inzwischen die Gurken fein würfeln. Die Frühlingszwiebel putzen, waschen und in feine Ringe schneiden. Den Dill nach Belieben abspülen, trocken schütteln und ohne dicke Stängel fein hacken (ich wasche Kräuter nur, wenn sie sehr sandig sind).
  3. Gurken, Frühlingszwiebelringe und Dill mit Senf und Hefeflocken (falls verwendet) unter die Buchweizengrütze mischen und die Mischung dabei mit einer Gabel bearbeiten, bis sie streichfähig wird und gut zusammenhält. Den Brotaufstrich mit Salz und Pfeffer abschmecken.

 

Und: Teilt ihr meine Assoziationen zu diesem Aufstrich? Oder würdet ihr ihn ganz anders nennen?

 

2 Gedanken zu “Brotaufstrich des Monats: Buchweizenaufstrich „Russischer Sommer“

  1. Anette

    Das klingt interessant. Mal gucken, ob ich den Mann an meiner Seite von Buchweizengrütze überzeugen kann. Vielleicht sollte ich es erstmal für mich ausprobieren… Wie viel Masse ergibt denn das ungefähr?
    Und ich hab ne Frage zu den Hefeflocken. Ich habe die noch nie verwendet. Würdest Du die empfehlen? Ich vermute, dass sie ordentlich umami geben, aber ein bisschen komisch finde ich ja die neue Öko-Liebe zu Hefeflocken angesichts dessen, dass die letzten Jahre immer vor Hefezusätzen als Geschmacksverstärker gewarnt wurde. Also, was tun?

    1. Sabine Schlimm Artikel Autor

      Anette, die Menge ist die in dem fotografierten Schüsselchen. Ungefähr. Und das ist ’ne Müslischüssel.
      Ob ich dir Hefeflocken empfehlen kann? Kann ich dir, ehrlich gesagt, noch nicht wirklich sagen. Ich bin noch in der Ausprobierphase, habe mir so eine Dose gekauft und tue jetzt hier und da mal welche rein. Soo umwerfend umami ist der Effekt bei den von mir verwendeten Mengen jetzt noch nicht. Aber vielleicht muss ich die Dosis erhöhen. Hefeflocken (= Nährhefe) sind übrigens nicht dasselbe wie Hefeextrakt, der als „Glutamat durch die Hintertür“ ins Gerede gekommen ist. Bei Hefeextrakt ist wohl der Gehalt an Glutaminsäure viel höher. Hefeflocken haben ähnlich viel Glutaminsäure wie Parmesan, sagt Onkel Wikipedia.

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