Brotaufstrich des Monats Juni: Zweifache Bohnen-Räuchertofu-Creme
Zwei Aufstriche zum Preis von einem! Prrrrobieren Sie, meine Damen und Herren, immer herrrreinspaziert!
Nein, im Ernst. Der aktuelle Brotaufstrich des Monats kommt gleich als Doppelrezept daher. Vermutlich hätte ich ohne Probleme gleich ein Tripel- oder Quadrupelrezept daraus machen können, denn eigentlich geht es hier um die Grundmasse aus pürierten Bohnen und Räuchertofu. Und aus der lässt sich einiges machen. Die beiden Varianten, die ich hier vorstelle, sind daher (so fein sie auch für sich genommen schmecken) eine Anregung für eigene Aroma-Experimente.
Entstanden ist die Grundmasse bei meinen Versuchen, meine Vorratshaltung ein bisschen einzudämmen, darunter Pinto- bzw. Wachtelbohnen (aus denen ich in erster Linie Frijoles refritos oder Refried Beans gekocht habe). Aaaaber: Für diesen Aufstrich benötigt Ihr keineswegs irgendwelche exotischen Bohnensorten! Kidneybohnen passen ganz wunderbar; entweder selbst gekocht oder aus der Dose. Sobald die Bohnen gar sind (oder die Dose offen ist), geht der Rest schnell: Zwiebel und Knoblauch anschwitzen, Räuchertofu zugeben, alles zusammen pürieren – fertig.
Weil ich ziemlich viel Masse hatte, habe ich sie geteilt und die zwei Hälften jeweils unterschiedlich gewürzt: Es gibt eine gutbürgerliche Variante mit Majoran, die vielleicht ein bisschen an Teewurst erinnert („vielleicht“ deshalb, weil ich mich an den Geschmack von Teewurst nur vage erinnern kann), jedenfalls schön herzhaft und rauchig schmeckt. Und es gibt eine Variante mit gehackten eingelegten Jalapeño-Chilischoten (bei mir aus der Dose; meist sehe ich aber im Tex-Mex-Regal der Supermärkte die in Scheiben geschnittenen im Glas) und Limettensaft: toll cremig und würzig und nicht nur als Brotaufstrich, sondern auch als Dip für Tortillachips geeignet.
Übrigens habe ich unten nur das Rezept für die halbe Menge angegeben, denn das reicht, um ein paar Tage davon zu essen. Wer eine Party plant, kann ja die volle Menge verarbeiten: 300 g gegarte Bohnen, 200 g Räuchertofu, 1 große Zwiebel, 1 große Knoblauchzehe, 2 EL Öl, 4 EL Wasser, Salz.
Was ich mir noch an Würzmöglichkeiten vorstellen könnte: grüner Pfeffer. Getrocknete, eingeweichte und gehackte Pilze. Kresse. Saure Gurken. Paprikapulver (vielleicht sogar geräuchertes Pimentón de la Vera) und gehackte Mandeln.
Und Ihr?
- 100 g Räuchertofu (eine stark geräucherte Sorte; bei mir von Taifun aus dem Bioladen)
- 150 g gegarte Bohnen (Wachtel- oder Kidneybohnen, selbst gekocht oder aus der Dose)
- 1 kleine Zwiebel
- 1 kleine Knoblauchzehe
- 1 EL neutral schmeckendes Pflanzenöl
- Salz
- 1 EL frische Majoranblättchen
- ½ TL gemahlener Kümmel
- 2 eingelegte Jalapeño-Chilis
- 1 EL Limettensaft (d. h. der Saft von ½ Limette)
- Für die Grundmasse den Räuchertofu grob würfeln und mit den Bohnen in einen hohen Rührbecher geben.
- Die Zwiebel und die Knoblauchzehe schälen und würfeln. Das Öl in einem kleinen Pfännchen erhitzen und die Zwiebel- und Knoblauchwürfel darin ca. 3 Minuten bei mittlerer Hitze glasig anschwitzen. Die Mischung ebenfalls in den Rührbecher geben.
- Alles zusammen mit dem Pürierstab pürieren, dabei ca. 2 EL Wasser zugeben, damit die Masse cremig wird.
- Den Aufstrich mit Salz abschmecken und nach Belieben würzen:
- Für die Majoran-Variante die Kräuterblättchen fein hacken und mit dem Kümmel unterrühren.
- Für die Tex-Mex-Variante die Chilischoten halbieren, Stiel und Samen entfernen und das Fruchtfleisch fein würfeln. Die Chiliwürfelchen zusammen mit dem Limettensaft unterrühren.
- Beide Aufstrichvarianten im Kühlschrank ca. 1 Stunde durchziehen lassen.
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Mhh, das klingt sehr lecker! Probiere ich auf jeden Fall in den nächsten Tagen mal aus! Danke für die tolle Idee :-)!
Gerne! Ja, probier mal. Da lässt sich viel mit machen.
Hallo,
geht das Rezept auch mit Buschbohnen aus dem eigenen Garten?
und wie lange hält sich das abgefüllt in sterilen Gläsern?
gruß Klaus
Die Bohnen in diesem Rezept lassen sich leider nicht einfach gegen Buschbohnen austauschen, nein. Die hier verwendeten getrockneten, dann gegarten Bohnen enthalten viel mehr Stärke als grüne Bohnen, Geschmack und „Kochverhalten“ (in diesem Fall eher Mixverhalten) sind total anders. Das heißt natürlich nicht, dass man mit grünen Bohnen keinen Aufstrich machen könnte! Aber das wäre dann ein ganz anderes Rezept. Auf jeden Fall müssten die grünen Bohnen ebenfalls vorher gekocht werden (ca. 10 Minuten), um das giftige Phasin zu zerstören. Vermutlich muss der Aufstrich dann auch zusätzlich gebunden werden, weil eben mehr Wasser und weniger Stärke im Spiel sind. Das geht, zum Beispiel mit Johannisbrotkernmehl oder Guarkernmehl, sonst vielleicht auch mit Semmelbröseln. Aber wie gesagt: selber testen macht klug!
Was die Haltbarkeit angeht: Solche Aufstriche halten sich 3-5 Tage im Kühlschrank. Man kann sie aber auch einfrieren.
Vielen Dank Sabine,
das bringt mich schon ein bisschen weiter :)
lg Klaus