Grüne Bohnen mit Kokos und Sesam
Es ist Bohnenzeit! Und auf dem Markt gab es wunderschöne Bohnen in Grün und Lila, denen ich einfach nicht widerstehen konnte.
Auf der Suche nach einem Rezept, das diesem farbenfrohen Gemüse gerecht wird, habe ich mal wieder eines meiner ältesten Kochbücher aufgeschlagen: Madhur Jaffreys Eastern Vegetarian Cooking, das ich mir in meinem Studienjahr in England gekauft habe – dem studentischen Budget gemäß als Taschenbuch ohne jedes Foto. Trotz der schlichten Aufmachung ist es mit Sicherheit eines der Kochbücher, aus denen ich am häufigsten gekocht habe. Und es hat immer toll geschmeckt.
Allein für grüne Bohnen sind rund 25 Rezepte enthalten, die sich aus den asiatischen Küchen von der Türkei bis Japan bedienen. Ich habe mich für ein (vermutlich süd-)indisches Gericht entschieden, in dem die Bohnen mit Sesam und frischem Kokosfleisch zubereitet werden. Im Grunde ist das ein schlichtes Rezept, das aber wunderbar bohnig-nussig schmeckt – überraschenderweise stärker nach Sesam als nach Kokos. Und noch eine Überraschung gab es: Die lilafarbenen Bohnen verloren ihre Farbe schon beim Vorkochen und waren am Schluss ganz einfach – grün.
Ein wirklich tolles Rezept jedenfalls! Und irgendwie hat es mir auch mal wieder Spaß gemacht, eine Kokosnuss zu zerkloppen.
Bei uns gab es zu dem Gemüse außer dem obligatorischen Basmatireis und ein paar Lime Pickles (fertig aus dem Glas) noch ein paar Tomaten, Gurken und Frühlingszwiebeln und außerdem Auberginenspalten: Die hatte ich vor der Kokosnuss-Metzelei gesalzen und Wasser ziehen lassen. Bevor ich dann im Wok die Bohnen machte, briet ich die Auberginenspalten schön goldbraun. Alles in allem sah das doch schon fast nach Thali aus, oder?
Und zwar nach einem rein pflanzlichen, weshalb das Rezept mit in die Sammelstelle zum #tierfreitag darf:
Ein Wort noch zum Asant/Hing/Asafoetida, das im Rezept erwähnt ist: Dieses Harz, das einen ziemlich durchdringenden Geruch verströmt, gibt es in Asienläden zu kaufen. Hier ist es bestimmt nicht aromaentscheidend, aber wenn ihr häufiger indisch kocht, lohnt sich die Anschaffung eines Döschens auf jeden Fall, denn das Gewürz verleiht vor allem Gerichten mit Hülsenfrüchten ein ganz besonderes Aroma. Also, ein ganz besonders indisches. Mein Tipp allerdings: Stellt das Döschen in ein leeres Glas mit Twist-off-Deckel und dreht Letzteren wirklich gut zu! Wie schon erwähnt: Wir haben es hier mit einem ziemlich durchdringenden Geruch zu tun. Ich könnte sogar schwören, dass der einen Weg aus besagtem fest verschlossenen Glas findet. Falls also jemand von euch den ultimativen Asafoedida-Aufbewahrungstipp hat – gerne her damit!
- 60 g frisches Kokosnussfleisch (ich: 75 g)
- 1 Bund Koriandergrün
- 1 frische grüne Chilischote
- 1 Prise Hing (Asant/Asafoetida/Teufelsdreck, gibt's im Asienladen: nach Belieben)
- Salz
- 450 g grüne Bohnen (ich: 550 g)
- 6 EL Pflanzenöl (ich: 4 EL)
- 2 EL helle Sesamsamen
- 1 EL schwarze Senfsamen (Asienladen)
- ⅛–1/4 TL Cayennepfeffer
- Das Kokosfleisch reiben (das habe ich in der Küchenmaschine gemacht). Das Koriandergrün mitsamt weichen Stängeln fein hacken. Den Stielansatz der Chili abschneiden, die Schote längs halbieren, nach Belieben die Samen entfernen (mit Samen wird's schärfer) und das Fruchtfleisch fein hacken. Geriebene Kokosnuss, Koriandergrün, Chili, Hing (falls verwendet) und ¼ TL Salz in einer Schüssel gründlich mischen und zwischen den Fingern verreiben.
- Die Bohnen waschen, putzen und falls nötig entfädeln. Die Bohnen in ca. 2 cm lange Stücke schneiden und in reichlich kochendem Salzwasser ca. 4 Minuten blanchieren, dann in ein Sieb abgießen und mit reichlich kaltem Wasser abschrecken. Die Bohnen abtropfen lassen.
- Das Öl in einem Topf oder Wok bei mittlerer Temperatur erhitzen. Sesam und Senfsamen dazugeben. Sobald der Senf anfängt zu springen, das Cayennepfeffer kurz einrühren und die Bohnen dazugeben und salzen. Die Bohnen unter Rühren in ca. 2–3 Minuten heiß und gar werden lassen. Die Kokosmischung zugeben und gut unterheben. Das Gemüse mit Salz abschmecken und sofort servieren.
Gebraucht habe ich ungefähr ein Drittel des Fruchtfleischs einer eher kleinen Kokosnuss. Den Rest habe ich ebenfalls geraspelt und eingefroren. In vielen Asienläden gibt es übrigens bereits fertig geraspeltes Kokosfruchtfleisch gefroren zu kaufen – damit geht das Rezept dann ganz schnell.
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Wieder ein schönesn Bohnen-Rezept…. sehr fein.
Der Asant heißt bei uns (in der Apotheke) auch Stink-Asant oder Teufelsdreck, Vorsicht beim Würzen damit ist angebracht. Ein tolles Mittel was vor Allem in der indisch/ayurvedischen Küche eingesetzt wird um Blähungen zu vermeiden.
Danke für die Ergänzung, Ninive! Ja, viel braucht man wirklich nicht davon.
Das klingt einfach herrlich, Sabine. Und das Kochbuch ebenfalls – ich habe mir gleich eins bestellt, das so ähnlich zu sein scheint, allerdings nicht nur Eastern vegetarian Rezepte hat, sondern 600 aus aller Welt; und dann ist es auch noch auf Deutsch. Ich bin gespannt!
Ah, spannend – ist es denn auch eins von Madhur Jaffrey?
Ja, ist es. Schau mal hier: http://www.amazon.de/dp/3862440923
Das klingt toll und sieht super lecker aus!
Ich glaube ich springe mal zum Markt und hol ein paar Bohnen:-)
Viele liebe Grüße
Sia
Danke, Sia! Ja, ich finde ja auch, dass man die Bohnenzeit nutzen muss. Eins meiner Lieblingsgemüse!